Beinahe alle Arbeiten der Künstlerin Czaja Braatz kehren zurück zu einer grundfesten
Symbolik. In der Form klar, kraftvoll, ja archaisch; in ihrer Farbigkeit verhalten,
stofflich. Zeit, das Alter spielen eine wesentliche Rolle, wie die klassische Frage der
Vanitas. Auch Materialität ist wichtig. Sie wirkt nicht modernistisch, effekthaschend,
sondern erdverbunden und elementar. Und statt eines verklärenden Überbaus aus
privaten Philosophien, wie ihn die Kunst der Gegenwart zuweilen gerne nutzt, um
eigene Unzulänglichkeiten, die Thematiken und künstlerische Aktionen wie ihre
Interpretation und Umsetzung betreffend, zu überdecken, setzt die Künstlerin auf
Kernthemen wie Liebe, Leben, Schmerz, Kraft oder Macht und deren allgemein gültige,
indes eben niemals nur einseitige Bedeutung.



Stefan Skowron, 2005